Range Rover Velar

Plötzlich ging er durch die Medien und beeindruckte alle, auch mich. Letzte Woche war es dann soweit und Land Rover führte uns in das akustische Labor der TU München. Abgeschirmt von der Öffentlichkeit erwartete uns dort der Range Rover Velar.  Der Ranger hat mit 4,80 eine gute Größe und hebt sich ab vom Einerlei der pragmatischen SUVs. Wenn die Soft-Offroader nicht mehr globig sein wollen, wird ja meistens am Heck gedengelt und dann bekommt die Kiste den Dynamikstempel. Das macht der Range Rover Velar anders. Dessen Dach wirkt eher gechoppt, wie bei den Amitunern, finde ich ganz geil. Trotzdem bleibt aber eine klare Linie und Style erhalten.

Am Beeindruckensten ist aber ganz klar das Dashboard. Das ist wirklich outstanding. Da wurde mit Mut gearbeitet. Das Armaturenbrett wirkt beledert sehr elegant, aber es gibt auch eine Textilalternative von KVADRAT. Damit nicht genug, für die Sitzflächen werden teilweise sogar recycelte Plastikflaschen verwendet. Das beeindruckt mich natürlich und erinnert mich an den Parley Sneaker von Adidas, der aus Plastik erstellt wurde, der in den gigantischen Plastikstrudeln unserer Weltmeere treibt. Schade eigentlich, dass gerade in diesem Luxusbereich nicht mehr Initiativen dieser Richtung gibt.

Bleiben wir bei Interior. Hebel und Schalter verschwinden größtenteils. Gerade der Part zwischen Ganghebel und Klima ist ja in allen Autos immer strange und nicht gelungen. Hier aber wird genau dieser Teil von einem Bildschirm abgedeckt, auf dem ich die Klima etc steuern kann. Auch hier ein gutes Gimmick. Sollte ich mich erst nach Übernahme für eine Sitzkühlung entscheiden, dann kann ich diese auch nach Fahrzeugkauf freischalten, bzw. aktivieren lassen. Das mag ich. Auch sehr gut gefallen hat mir das mega Glasdach. Das ist riesig. Das habe ich so noch nie gesehen. Die Wirkung ist irre, aber es bleibt eben zu. Wer es öffnen will, der wählt das Schiebedach wie gewohnt, dann ist es zweiteilig. Wie man es kennt eben. Sonst ist der Innenraum gut verarbeitet, gefällig und der Platz reicht aus. Der Fahrerplatz ist eine Wohlfühloase und eine dritte Sitzreihe gibt es nicht. Die hat dann erst der größere Bruder vom Velar, der Discovery. Weniger beeidruckt war ich von den Türgriffen. Die wollen so sein wie Tesla, sind es aber nicht. Sie versenken sich zwar vollständig, aber wenn er steht und geöffnet ist, dann stehen die eben so raus. Gefällt mir gar nicht. Außerdem wackeln sie seltsam, wenn man dann die Tür öffnen will. Ab 7 km/h fahren sie automatisch ein. Das finde ich ganz cool, trotzdem aber wirkt es seltsam auf mich.

Nun zu den Motoren, mei, nix wildes. Wie immer eben. Fängt klein an und hört groß auf. Das ist schade, no Innovation. Kein eMotor und auch kein PHEV ist zu erwarten. Rasen und Dynamik ist eh nicht so das Ding der SUVs. Da steht entspanntes Cruisen im Vordergrund, bissl Offroad vielleicht noch am Tegernsee, oder eben beim Skifahren. Das packt er allemal und die Luftfederung ist natürlich der Hit. Wichtig für uns Segler ist noch die Anhängelast von bis zu 2,5 Tonnen. Das ist eine Ansage. Das passt. Wer hier noch Support benötigt, dem empfehle ich den Anhängerassistenten an, der dem Fahrer das Lenken abnimmt.

Kurzum, ein heißes Gerät, wirklich outstanding. Leider aber ist der Antrieb noch immer aus der Ära der Saurier. Das finde ich wirklich schade, dass keiner hier etwas liefert.